Das Seminarstudium als Priesterbildung
Seit ihrer Gründung im Jahr 1922 hat sich die Christengemeinschaft in viele Länder auf allen Erdteilen ausgebreitet. Der Bedarf an Persönlichkeiten, die bereit sind, den Priesterberuf zu ergreifen, ist groß in und außerhalb Deutschlands und Mitteleuropas.
Der Priesterberuf
Die Priester in der Christengemeinschaft haben vielfältige Aufgaben:
- Das Zelebrieren des Kultus
- Die Bildung und seelsorgerliche Begleitung der Gemeinde
- Die Verkündigung und Lehre.
Aus diesen Bereichen lassen sich die Kompetenzen ableiten, über die ein Priester verfügen sollte: die geistige, sprachliche und soziale Kompetenz. Unsere Ausbildung zielt auf die Entwicklung und Entfaltung solcher Fähigkeiten:
- im Bereich der geistigen Schöpferkraft und Originalität
- im Bereich der Sprache und des Sprechens
- und im Bereich des sozialen Umgangs mit anderen Menschen.
Auf ihrem Weg sind die Studenten im engen Gespräch mit der Seminarleitung, um abzuspüren, welche weiteren Schritte im Zugehen auf den Priesterberuf die richtigen sind. Das Studium am Priesterseminar setzt keine fertige Reife und keine langjährige Lebenserfahrung voraus. Auch ganz junge Menschen können den Weg beginnen. Vielleicht führt er durch die Weihe zum Priesterberuf oder aber nach dem Regelstudium in eine andere Berufsaufgabe. Ein Weg zum Menschen wird es immer sein, denn die genannten Fähigkeiten werden überall in der Welt und in jeder Menschengemeinschaft gebraucht.
Gemeindeleben und Priesterliche Tätigkeit
Der Quell des Gemeindelebens sind die sieben Sakramente. Sie zu vollziehen und die Menschen zu ihnen zu führen, ist die zentrale Aufgabe des Priesters. Damit sind vielfältige Menschenbegegnungen verbunden, vom Lebensanfang bis zum Tod, und ein weiter Bereich der Seelsorge tut sich auf. Das Interesse und die Liebe zu den Menschen sind wesentliche Voraussetzungen für diesen Beruf.
Der moderne Kultus baut auf das verstehende Mitvollziehen der Gemeinde, deshalb ist Erkenntnisarbeit ein weiteres wichtiges Element unserer Tätigkeit. Vorträge, Predigt und Gesprächskreise dienen diesem Anliegen. Für die Kinder und Jugendlichen wird nicht nur Religionsunterricht an Waldorfschulen oder in der Gemeinde erteilt, sondern es gibt für sie darüber hinaus und z.T. ganz unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gemeinde ein reichhaltiges Ferien- und Freizeitangebot mit Fahrten und Lagern.
Wie ein goldener Faden zieht sich das Feiern der christlichen Feste durch das Jahr hindurch. Groß und Klein können dabei den Goldgrund des Lebens erfahren lernen.
Zu den priesterlichen Aufgaben gehört es, ein Bewusstsein für die Gemeinde und die einzelnen Menschen zu entwickeln und Raum zu geben, dass jeder seinen Wirkensort innerhalb des Ganzen finden kann. Denn erst aus dem Zusammenwirken vieler kann eine gesunde Gemeindewirklichkeit entstehen.
Priestertum der Frau
Dass Frauen und Männer in gleicher Weise die Priesterweihe empfangen können, ist innerhalb der Christengemeinschaft von Anfang an eine Selbstverständlichkeit gewesen. Schon ehe er seine großen Vortragsreihen über Theologie hielt, die dann in die Gründung der "Bewegung für religiöse Erneuerung" einmündeten, stellte Rudolf Steiner klar, dass Frauen fortan gleich berechtigt mit den Männern den Altardienst verrichten würden.
Schon unter den 1922 geweihten Priestern waren drei Frauen; Gertrud Spörri gehörte dem ersten Leitungsgremium an. Seither stehen Frauen und Männer fraglos mit gleicher Verantwortung im Priestertum darinnen sowohl innerhalb einer Gemeindeverantwortung als auch in anderen Aufgaben innerhalb des Priesterkreises.
Sollten Sie sich für das Studium am Priesterseminar interessieren oder Fragen haben, freuen wir uns über eine Nachricht von Ihnen. Gerne können Sie einen Termin für ein persönliches Gespräch vereinbaren.
Telefon +49 (0)711 166 83 10
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„Wie aus der Suche nach einem Sinn ein Beruf wurde“
Johannes Beurle, am 24.02.2013 zum Priester geweiht, erzählt aus seinem Leben.
Das Studium als Menschenbildung
Auch wenn man nicht Priester werden möchte, kann man am Priesteseminar studieren.