Die Menschen des Priesterseminars
Im Priesterseminar Stuttgart leben, lernen, und arbeiten viele Menschen aus allen Teilen der Erde unter einem Dach. Wir möchten Sie Ihnen vorstellen.
Die Studierenden
Am Priesterseminar in Stuttgart studieren jährlich 40 bis 50 Studierende aus der ganzen Welt. Derzeit sind über 15 Sprachen hier vertreten. Das Alter der Studierenden reicht von 20 bis ca. 50 Jahren. Die Vielfalt der Studierenden beschränkt sich aber nicht nur auf die Herkunft und das Alter, auch die beruflichen Hintergründe sind vielseitig. Während sich jüngere Studierende oft erst orientieren möchten, standen die meisten älteren Studierenden schon im Berufsleben und/oder haben Familien gegründet und Kinder großgezogen. Einige haben sich schon lange mit dem Ziel des Studiums beschäftigt, dann ihre Arbeit aufgegeben, um am Priesterseminar einen neuen Weg zu beginnen. Andere kennen die Christengemeinschaft noch nicht lange und haben zunächst gar nicht das Priestertum als Ziel ihres Studiums im Auge. Was aber alle Studierende am Seminar vereint, ist das tiefere Verständnis des Menschen in seiner Beziehung zur göttlichen Welt und die Suche nach einem sinnvollen Tun. Ob dies schließlich in das Amt des Priesters/ der Priesterin führt oder nach einiger Zeit am Priesterseminar in einen ganz anderen Beruf, ist offen. Bereichert verlassen aber alle das Seminar.
Die Seminarleitung

XENIA MEDVEDEVA
wurde 1980 in Charkov, Ukraine geboren. Nach dem Geographiestudium und der Ausbildung zur Waldorflehrerin, Beginn des Studiums am Priesterseminar in Stuttgart. 2008 Empfang der Priesterweihe und Entsendung in die Gemeinde Nürtingen. Seit 2014 Priesterin in der Gemeinde in Stuttgart-Nord. Seit 2017 als Dozentin am Priesterseminar tätig; seit September 2019 in der Leitung des Stuttgarter Priesterseminars.

MARIANO KASANETZ
Geboren 1971 in Buenos Aires, Argentinien. Studierte Physik und Musik. Dozent für Mathematik und Physik in der Oberstufe und an der Universität. Hat als Chorleiter gearbeitet. 2004 zum Priester der Christengemeinschaft geweiht und seitdem in der Gemeinde von Buenos Aires tätig. Ab September 2019 in der Leitung des Stuttgarter Priesterseminars.
Verheiratet, Vater von zwei Kindern.
Mitarbeiter*innen

ANDREA KÜHNLE

JOHANNA STRIFFLER

DANIELA ZELLER
Künstler*innen

MONI BOERMAN
Erste Ausbildung zur Kinderkrankenschwester, Tätigkeit als Stationsleitung in Klinik und Psychiatrie. Arbeit in Heilpädagogik und Kinderheim. Dann Ausbildung in Sprachgestaltung. Tätig als Sprecherin in Eurythmieprojekten, Rezitations-Programme. Seit 2006 am Priesterseminar als Sprachgestalterin tätig, von März 2017 bis Juli 2019 im Leitungsteam.
Zweimal wöchentlich unterrichten wir Sprachgestalterinnen die Studenten in Gruppen von ca. vier Menschen. Es ist für die Studenten der Beginn eines neuen Weges sich der Sprache durch Sprechen und Üben auf ungewohnte, sehr aufmerksame Weise zuzuwenden.
Mit Hilfe von vielerlei Übungen wird der Atem ergriffen, in die Weite, Höhe und Tiefe, aber vor allem durch jeden Laut geführt. Die einzelnen Laute können als wesenhaft erlebt werden, hat doch jeder Laut seine besondere Verbindung mit dem Tierkreis (Konsonanten) bzw. mit den Planeten (Vokale). Silbenschritte führen zum Erleben der einzelnen Rhythmen. Rhythmisches Sprechen lässt den Satz in seiner wunderbaren grammatikalischen Komposition entstehen.
Das Wort sprechen heißt, es in seiner Gebärde wahrzunehmen.
Mit diesem langsam wachsenden Reichtum verbindet sich immer das übende Sprechen von Gedichten, epischen Texten Märchen, Prosatexten oder kleinen dramatischen Szenen.
Am Ende eines jeden Trimesters gibt es einen Sprachabschluss zu dem jeder Student mit seinem erübten Text beiträgt.
SPRECHEN LERNEN heißt, sich selbst Neu finden, dass das neben der ernsten Seite auch mit viel Begeisterung, Humor und Lachen verbunden ist, versteht sich von selbst.

DAGMAR VON RADECKI
Geboren 1952 in Berlin.
Eurythmiestudium bei Helene und Claudia Reisinger, anschließend Lehrkraft und Bühnenmitglied an der Berliner „Schule für Eurythmische Art und Kunst“.
1981 bis 2002 Engagement an der Novalisbühne Stuttgart.
10 Jahre Eurythmieunterricht für die Schauspielschüler der Novalisschule.
13 Jahre Eurythmistin am „Freien Jugendseminar Stuttgart“.
2002 – 2004 Mitglied der Eurythmiebühne am Goetheanum in Dornach/ Schweiz.
Seit 2006 Eurythmiedozentin an der Freien Hochschule der Christengemeinschaft (Priesterseminar) Stuttgart.
Eurythmie am Priesterseminar
Die Eurythmie begleitet den Studenten am Priesterseminar regelmäßig durch die zwei Jahre des Grundstudiums.
Das Anliegen des Eurythmieunterrichtes ist es im Besonderen, in die Bildungsprozesse des Wortes, der Laute einzudringen. Das heißt, die Bewegung, die Qualität des Lautes geistig seelisch bis in das Körperliche herein übend zu erleben.
Im Weiteren hat das Eurythmisieren eine stärkende Wirkung auf die eigene Konstitution durch rhythmische Übungen, das Schreiten, die Aufrichte, durch Rücken- und Fußübungen, die Koordination und das Umkreiserleben.
Ein weiteres Element ist das Üben in der Gruppe: Sozialkompetenz erwerben durch dynamisches Bewegen und Erleben in der Gemeinschaft. Geometrische Figuren und bewegte Raumformen sowie eurythmische Choreographie gehören dazu.
Im 5. und 6. Trimester werden die kosmischen Bewegungen und Haltungen von Planeten und Tierkreis erarbeitet.
Als Abschluss ein Wort von Rudolf Steiner, für meine persönliche Motivation und Begeisterung, diese Kunst in der Freien Hochschule der Christengemeinschaft zu unterrichten: „Die Eurythmie als Kunst ist eine Frucht der in der anthroposophischen Bewegung wirkenden geistigen Impulse. Was in der menschlichen Organisation als Seele und Geist lebt, kommt durch sie zur wahrnehmbaren Offenbarung. – Man hat gewissermaßen das Menschen-Seelenwesen vor Augen.“ (R. Steiner, GA 260a)
Dozenten*innen

GEORG DREISSIG
geb. 1950, empfing 1977 die Priesterweihe und wurde nach Johannesburg/ Südafrika entsandt. 1980 kehrte er nach Stuttgart zurück, um die Redaktion der Monatsschrift "Die Christengemeinschaft" zu übernehmen, in der er bis 2012 tätig war. Daneben wirkte er als Gemeindepfarrer. Seit 1988 ist er als Dozent Mitarbeiter am Priesterseminar, dessen Leitung er von 2006 – 2019 angehörte. Jetzt ist er noch für die Durchführung des Vorbereitungskurses auf die Priesterweihen im Februar 2020 verantwortlich und Dozent für die Einführung ins Predigen im zweiten Studienjahr.

STEPHAN MEYER
geb. 1957 in Hannover, Besuch der Freien Waldorfschule Hannover, Ausbildung zum Landwirt. Studium am Priesterseminar in Stuttgart, 1983 Empfang der Priesterweihe. Gemeindetätigkeit von 1983 bis 2003 in Heidenheim und Stuttgart-Mitte. Dozent an verschiedenen anthroposophischen Seminaren. Von 2003 bis 2010 Lenker der Region Baden-Württemberg, ab 2010 Mitglied der Leitung der Christengemeinschaft, Lenkerverantwortung für Odessa und Georgien. Seit 2010 Mitwirkung in der Weihevorbereitung am Priesterseminar. Bis 2019 Seminarleiter.

ILSE WELLERSHOFF-SCHUUR
Geboren 1958 in Norddeutschland, Jurastudium in Kiel, Bonn und Aarhus, Referendarzeit in Schleswig-Holstein, Waldorflehrer-Ausbildung in Dänemark, Lehrerin in Aarhus und Oldenburg, Priesterseminar, Weihe 2000. Gemeindepfarrerin in Hannover und Überlingen (seit 2008). Projekt-Initiatorin einer multikulturellen und interreligiösen Begegnungsstätte in Galiläa, Leitung von Studien- und Begegnungsreisen ins Heilige Land. Verheiratet, drei Kinder, bisher zwei Enkel...
KURSE
Altes Testament II
Früher: Moses... Es geht um die Vorbereitung des Christusereignisses. Die Zeit, in der der Stamm Abrahams aus dem Zweistromland zum Volk wird, seine Beziehung zum Gelobten Land entsteht. Zwischen Zweistromland und Ägypten, heimatlos und heimatsuchend, von Moses durch die Wüste geführt: Wer sind die Hebräer, die Israeliten, die Juden? Welche Rolle spielen Verschleppung, Fremdheit und Flucht in ihrem Schicksal? Was hat das mit dem Prozess der Individualisierung des Menschen zu tun? Und wie hat sich durch das Gesetz das Gewissen bilden können? Nebenbei streifen wir die hebräische Sprache, den Zusammenhang von Passah und Abendmahl, das sich später entwickelnde mystische Judentum und die Frage nach dem Heiligtum des Menschen, das von den Gesetzestafeln über die Stiftshütte Vorstufe zu Tempel und Mysterium wird... An all diesen Themen wird die Arbeit mit dem Urtext, verschiedenen Übersetzungen und nachempfundenen Erzählungen angeregt.

DR. MED. CHRISTIAN SCHIKARSKI, Arzt für Innere Medizin FMH
Geboren 1951 in Frankfurt/M. Besuch der Freien Waldorfschule Frankfurt/M. Studium von Semestern am Priesterseminar der Christengemeinschaft in Stuttgart; Medizinstudium in Tübingen, Tätigkeit als Arzt im Paracelsus Krankenhaus Ruit und am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke über 20 Jahre. Dabei verschiedene Funktionen, u.a. Leitung der Intensivstation und Teilnahme am Rettungsdienst über 10 Jahre. Aufbau einer Abteilung für Frührehabilitation. Lehrtätigkeiten an der Universität Witten/Herdecke und Ruhr Universität Bochum. Leitender Arzt an der Klinik Öschelbronn und am Geriatrischen Rehabilitationszentrum Bad Steben. Zurzeit in der ärztlichen Leitung des Paracelsus Spitals Richterswil (Schweiz).
KURSE
Medizinische Menschenkunde
Einführung in eine spirituelle Betrachtung des Leibes und seiner Funktionen in Gesundheit und Krankheit, entwickelt aus dem Gedanken der Dreigliederung und der Wesensglieder des Menschen. Vorbereitung für ein pastoralmedizinisches Verständnis menschenkundlicher Zusammenhänge.
Pastoralmedizin (zusammen mit Reinhard Rumpf)
Einführung in die polare Sichtweise des Priesters und des Arztes auf der Basis des Pastoralmedizinischen Kurses von R. Steiner. Verständnisgrundlagen für die Wirkungsweise des Priesterberufes und des Arztberufes.

ULRICH GOEBEL
Geboren 1965, Waldorfschule, Ausbildung zum Informationselektroniker, Computerprogrammierung im Zivildienst, Studium der Mathematik. Priester in der Christengemeinschaft seit 2000, tätig in Tübingen, Bochum, Köln, und seit 2009 in Bonn. Seit 2004 Leitung der Reiterferien, seit 2010 regelmäßig engagiert bei den großen Jugendtagungen in der Christengemeinschaft.
KURSE
Raum und Gegenraum
An der Mathematik reizt mich nach wie vor der klare und systematische Aufbau. Dazu kommt das hohe Maß an Abstraktion, die aber trotzdem nicht an der Wirklichkeit vorbei geht. Allerdings ist diese Wirklichkeit nicht in der sinnlichen Welt zu finden. In der Projektiven Geometrie kann man besonders gut das Denken von Metamorphoseschritten üben. Davon etwas zu vermitteln ist Ziel des Kurses.

DANIEL HAFNER
wurde 1964 in Amerika geboren. In der Jugend lernte er die Christengemeinschaft und die Anthroposophie kennen. Er studierte Altphilologie und unterrichtete alte Sprachen. 1995 wurde er zum Priester geweiht und arbeitete in Berlin, Amerika und Kanada und seit 2012 in Nürnberg. Am Priesterseminar hat er die beiden Kurse Genesis und Christus und die Erde gegeben.
KURSE
Christus und die Erde
Der Leib der Erde, das Leben der Erde, die Jahreszeiten, die Erdenseele und die Frage nach dem Ich des Erdenwesens führen zu einem neuen Verständnis des Evangeliums und des christlichen Kultus.

MARTIN MERCKENS
Geboren 1963 in Ulm an der Donau; Waldorfschüler, Zivildienst, Biologie und Geografie-Studium in Tübingen (1. Staatsexamen). Es folgte das Studium am Priesterseminar in Stuttgart mit einem einjährigen Aufenthalt in Johannesburg/RSA. 1996 Priesterweihe und anschließende Gemeindetätigkeit in München-Mitte, Ludwigsburg-Bietigheim, Basel und ab 2006 in Stuttgart-Mitte. Seit 2015 Lenker für die Region Württemberg. Dozent am Freien Jugendseminar (Kernfragen des Christentums) und dem Priesterseminar Stuttgart (Farbenlehre).
KURSE
Zur Farbenlehre
„Es ist Farbe dasjenige was sich hinuntersenkt bis zur Oberfläche der Körper, es ist die Farbe aber auch dasjenige, was den Menschen von dem Materiellen erhebt und in das Geistige hineinführt“(1) Goethe schrieb an Eckermann (2), über die Farbenlehre, die nur schwer zu überliefern sei, "denn sie will, (…) nicht bloß gelesen und studiert werden, sondern sie will getan sein, und das hat seine Schwierigkeit!“ Dafür bedarf es der Experimente. Dabei kann der Beobachter aufmerksam werden auf den Vorgang wie Farbe erscheint und sich in der gegenläufigen Bewegung wieder entdecken, die mit der Farberscheinung einerseits und der Erhebung des Menschen von dem rein Materiellen andererseits verbunden ist. Ohne Staunen und die Bereitschaft am Ende des Kurses vielleicht mehr Fragen als Antworten zu haben wird es kaum gehen. Die einzelnen Farben haben in Licht und Finsternis ihre erzeugenden Ursachen. Materie macht Farbe sinnlich sichtbar, körperlich manifest. Schon an der feinsten Raumerfüllung des Durchsichtigen, der edelsten Trübe, erscheint somit Farbe.
Friedrich Schiller sagt: „Farbe ist lebendige Substanz der Seele, ist Seele der Natur und des ganzen Kosmos und der Mensch kann daran Anteil nehmen.“ (3) Die Farbenlehre will getan sein! Ein Ausblick zu den kultischen Farben weist den suchenden Blick zu Christus und seine Beziehung zu den Farben als Ausdruck einer lebendigen Seele.
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1 R. Steiner, GA 291, 7.5.1921, 2 Brief vom 21.12.1831
3 zitiert aus: Experiment Farbe 200 Jahre Goethes Farbenlehre. Katalog zur Ausstellung. Verlag am Goetheanum 2010, S. 104

MATHIJS VAN ALSTEIN
wurde 1976 in Belgien geboren. Nach dem Besuch der Waldorfschule studierte und unterrichtete er Philosophie an der Universität Antwerpen. 2005 promovierte er mit einer Dissertation über die Logoslehre Martin Heideggers. 2006 kam er an das Hamburger Priesterseminar. Im Jahre 2010 empfing er die Priesterweihe und wurde nach Zeist, Holland ausgesandt. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
KURSE
Wege und Irrwege in der Moderne: Hegel, Nietzsche, Heidegger
Seit dem 15. Jahrhundert befinden wir uns in dem Zeitalter, dem wir die Moderne nennen. Die Jahrhunderte die seitdem verflossen sind, haben eine Entwicklung und Beschleunigung gezeitigt, die in der Geschichte der Menschheit ohne Präzedens ist. Nicht nur technologisch, sondern auch psychisch und sozial-politisch hat der Mensch Tiefen und Abgründe kennengelernt, die er vorher nicht einmal ahnen konnte. Was ist hier vorgegangen? Welche geistigen Hintergründe lassen sich hier finden? In diesem Kurs werden wir versuchen, an Hand von drei prominente Denker, ein Grundgeschehen dieses Zeitalters auf die Spur zu kommen: das Umschlagen des Idealismus des 18. Jahrhunderts, in den Nihilismus des 19. und 20. Jahrhunderts. Indem wir lernen diese Denker nicht nur intellektuell, sondern auch spirituell zu verstehen, werden uns tiefere Geheimnisse der Moderne offenbar. Damit wird sich eine Möglichkeit auftun, uns besser zu orientieren in einer Entwicklung, die immer noch am Rande ihres Entgleisens balanciert.

CHRISTOPH HANDWERK
Geboren am 19.9.1974 in Reutlingen, Besuch der dortigen Waldorfschule. Er wurde in der Christengemeinschaft getauft und konfirmiert und ging nach dem Zivildienst ans Priesterseminar. Sein Gemeindepraktikum hat er in Lima gemacht und wurde im März 2000 geweiht. Nach zwei Jahren in Basel arbeitete er 11 Jahre in Freiburg und wurde dann nach Stuttgart entsandt. Er ist verheiratet und hat vier Kinder.
KURSE
Jahresfeste und Wiederkunft
Bei dem Kurs zu den Jahresfesten im ersten Trimester beschäftigen wir uns grundsätzlich und einführend mit den Jahresfesten und ihrer Stellung zum Jahreslauf der Natur. Dabei betrachten wir die Fest vor dem geschichtlichen Hintergrund, aber nicht als historische oder traditionell geprägte Ereignisse, sondern versuchen, sie in ihrer gegenwärtigen Bedeutung zu erfassen. Das zukünftige Potential immer neu verstandener Feste zeigt sich, wenn wir sie in ihrer Bedeutung für die Wiederkunft des Christus anschauen. Welche Seelenbewegungen und Erlebnisse verbinden wir mit dem Feiern von Advent, Weihnachten, Epiphanias? Feste verstehen und feiern und gestalten lernen aus einem immer wacheren Empfinden für die gegenwärtig wirksamen Christuskräfte, die wir als Menschen ergreifen und aus denen wir handeln lernen wollen.
Die Evolution vom Gesichtspunkt des Wahrhaftigen
In diesem Kurs arbeiten wir mit dem gleichnamigen Zyklus von fünf Vorträgen, die Rudolf Steiner im Herbst 1911 in Berlin gehalten hat. Mit Hilfe der Eurythmie tauchen wir in die beschriebenen Bewegunsvorgänge und Wesensbegegnungen ein, deren Bedeutung wir dadurch tiefer erfassen lernen. Wir beobachten unsere Bewegungen und versuchen, innerlich heranzukommen an ein Gefühl für die schöpferischen Kräfte, die in die Gestaltung unserer Welt eingeflossen sind und noch immer einfließen. Im Gespräch über die Inhalte der Vorträge und die dort gegebenen Anregungen für eine meditative Vertiefung in die Evolutionsschritte suchen wir denkend nachzuschaffen und damit zu verstehen, was unseren Welterscheinungen als geistige Gestaltungsimpulse zugrunde liegt, die auch heute noch wirksam sind.
Wortspur
Was ist eigentlich ein Wort? Was kann man alles weglassen, so dass ein Geschriebenes – ein Gesprochenes – ein Gedachtes noch ein Wort ist? Was können wir mit dem Wort, was können wir nicht? Warum lässt sich das Wort auch zur Lüge gebrauchen? Was ist Gedankeninhalt eines Wortes und was bringt das Wort sonst noch mit sich als Botschaft? Wie kann man heute zu einer Sprache, zu Worten finden, die das was sie bedeuten auch enthalten? Entdecken wir gemeinsam die Heiligkeit der Worte – Wo im Weltall der Worte ist eigentlich DAS WORT?
Ein Kurs der dem Wort auf die Spur zu kommen versucht.
Freunde*innen des Priesterseminars
Neben den Einzelpersonen erreichen uns auch Zuwendungen von der Gesamtbewegung, von anderen Gemeinden sowie von Stiftungen, und auch diese zählen wir sehr gern zum Kreis unserer Freunde dazu.
Wir danken allen Menschen und Einrichtungen, die das Seminar in der Vergangenheit unterstützt haben und uns auch derzeit die Treue halten. Damit unsere Freunde an den Entwicklungen des Seminars Anteil haben, erhalten sie von uns in regelmäßigen Abständen unseren „Seminarbrief“ zugeschickt. Auch finden gelegentlich „offene Wochen“ statt, während derer sich interessierte Freunde selbst in die Rolle von Studenten begeben und als Gäste an Kursen teilnehmen können.
Der Beirat
Der Seminarleitung steht ein Beirat zur Seite.
Im Studienalltag sind die Beiräte als Gäste jederzeit willkommen, um eine unmittelbare Wahrnehmung der Studenten und des Lebens im Haus zu gewinnen. Dabei ergeben sich Gespräche mit den Studenten, Mitarbeitern in der Hauswirtschaft und der Verwaltung sowie mit den Dozenten. Auch für Einzel- und Plenumsgespräche je nach den Bedürfnissen der Studenten steht der Beirat zur Verfügung.
Der Beirat tritt auf Wunsch der Seminarleitung zusammen und berät mit ihr Fragen, die der Weiterentwicklung des Seminars dienen. Dabei wird auch ein Blick auf die Studienatmosphäre im Seminar gerichtet, die Qualität der einzelnen Kurse, den Stundenplan und das Curriculum. Überlegung zu neuen Kursinhalten und entsprechenden Dozenten für die Haupt- und Fachkurse werden thematisiert. Solche Veränderungen des Curriculums ergeben sich für die Ausbildung fortwährend aus dem konkreten Leben heraus: aus den Rückmeldungen der Studenten und Dozenten, aus den ersten Erfahrungen der Berufseinsteiger nach der Priesterweihe und aus grundsätzlichen Erfordernissen für eine zeitgemäße Priesterausbildung.
Da der Beirat stärker als die Seminarleitung den Blick von außen auf das Seminar hat, bringt er auch diese Perspektive in das gemeinsame Gespräch mit ein.
Der Finanzkreis
Das Priesterseminar hat seine eigentliche Aufgabe in der Ausbildung von Priestern. Um diese Aufgabe verwirklichen zu können, bedarf es eines angemessenen äußeren Rahmens. Die Sicherstellung dieses Rahmens obliegt vor allem der Leitung und den Mitarbeitern des Seminars.
Unterstützt werden sie durch einen Kreis engagierter und dem Seminar verbundener Persönlichkeiten, welche zusammen mit der Seminarleitung ihre Expertise zur Behandlung der wirtschaftlichen Fragen des Seminars zur Verfügung stellen. Diese Fragen betreffen z.B. den Erhalt der Bausubstanz (vor allem Renovierungen), aber auch Neuerungen (z.B. den Einbau einer Solaranlage). Auch werden die einzelnen Geldströme des Seminars im Bewusstsein getragen und ggf. Maßnahmen ergriffen.
Die zu behandelnden Fragen und Schwierigkeiten sind sehr vielfältig und wir haben das Glück, dass oft ein Mitglied des Finanzkreises auf seinem eigenen Berufsfeld vor einer ähnlichen Fragestellung stand und die Richtung für eine mögliche Lösung aufzeigen kann.
Der Finanzkreis ist ein Gremium, das nach außen kaum in Erscheinung tritt, von dessen Entscheidungen aber das „Außen“ des Seminars maßgeblich geprägt wird.
Ehemalige
So vielseitig, wie die Wege zum Priesterseminar sind, so verschieden sind auch die Lebenswege im Anschluss an das Seminar, wenn man nicht Pfarrer wird. Einige gehen zurück in ihren alten Beruf, andere suchen eine ganz neue Aufgabe. Es fanden über viele Jahre Ehemaligentreffen statt und es war erstaunlich, wie bei diesen Treffen erlebt werden konnte, dass die Ehemaligen etwas verbindet. Was das genau ist, lässt sich schwer in Worte fassen. Auf jeden Fall wurde etwas Gemeinsames erlebt und das bei einer so großen Vielfalt, wie sie auch die Studierenden am Seminar widerspiegeln: Von ihrer Herkunft her, ihrem Alter und ihrer Biographie. Und oft konnte man bei den Ehemaligentreffen erstaunen, in welchen Berufen und Ländern es Ehemalige des Priesterseminars gibt.