Das Priesterseminar in Stuttgart
Das erste Priesterseminar der Christengemeinschaft in Stuttgart wurde 1933 eingeweiht. Stuttgart liegt in einer Region, die neben dem Ruhrgebiet den anderen industriellen Schwerpunkt Deutschlands bildet, von wo aus die Industrieprodukte in alle Welt gehen. Daneben hat diese Region immer eine herausragende Bedeutung für das deutsche Geistesleben gehabt, insbesondere auch für die Anthroposophie. Die Polarität zwischen Geistesleben und Wirtschaftsleben ist charakteristisch für die Arbeitsatmosphäre an diesem Ort.
Am Priesterseminar studieren in der Regel zwischen 40 und 50 Studenten aus aller Welt. Das Studium gliedert sich in drei Ausbildungsjahre, wovon das dritte als „Praktisches Jahr" in einer Gemeinde stattfindet. Daran kann sich eine halbjährige Vorbereitungszeit auf die Priesterweihe anschließen. So beträgt die Regelstudienzeit bis zur Priesterweihe dreieinhalb Jahre. Je nach vorangegangener Ausbildung und Tätigkeit gibt es aber individuelle Abweichungen davon.
Die Ausbildung am Stuttgarter Priesterseminar ruht auf drei Säulen: dem gemeinsamen Studieren, gemeinsamen Beten, gemeinsamen Leben. Zur Gemeinsamkeit im Studium tritt die Gemeinsamkeit des Betens bei der täglich erlebten Menschenweihehandlung in der Seminarkapelle. Die Gemeinsamkeit im Lebensbereich in den beiden Seminarhäusern gibt den Studenten die Möglichkeit, lebendige Gemeinschaft über die Verschiedenheit des jeweiligen biografischen und kulturellen Hintergrundes hinweg zu üben. So lassen sich soziale Kompetenzen erwerben, wie sie heute dringend gefragt sind.
Als Ausbildungsstätte in freier Trägerschaft muss das Priesterseminar sich selbst finanzieren. Das geschieht zu einem Teil über Studiengebühren. Studienförderung nach BAFöG kann beantragt werden. In begrenztem Umfang kann auch ein Stipendienfonds mit Darlehen aushelfen.
Orientierungswochen bieten die Möglichkeit, vom laufenden Studienbetrieb am Priesterseminar einen Eindruck zu gewinnen und ihn von innen kennenzulernen.
Grundvoraussetzung für das Studium ist im Regelfall die allgemeine Hochschulreife bzw. ein entsprechender Schulabschluss oder eine abgeschlossene Berufsausbildung und mehrjährige Berufserfahrung sowie ein persönliches Aufnahmegespräch.
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